Nagold (Kreis Calw) (ots) –
Keine Verletzten bei einem Großbrand in einer Tiefgarage im Ulmenweg in Nagold. Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden im Millionenbereich. Gegen 03:00 Uhr wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag die Feuerwehren aus Nagold und Vollmaringen durch die Integrierte Leitstelle (ILS) in Calw mit dem Einsatzstichwort Brand 3 Tiefgaragenbrand in das Wohngebiet Oberer Steinberg in Nagold alarmiert.
„Nach wenigen Minuten waren die ersten Fahrzeuge und Einsatzkräfte vor Ort. Bereits auf der Anfahrt erkannten wir die starke Rauchentwicklung und ich alarmierte umgehend weitere Abteilungswehren aus Nagold, sowie den Abrollbehälter Atemschutz des Landkreises Calw nach“, so der Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Nagold Thomas Reiff.
„Aufgrund der Brandausdehnung, sowie der starken Rauchentwicklung wurde umgehend das Wohnhaus geräumt und alle Bewohner in Sicherheit gebracht. Gleichzeitig verschafften wir uns einen Zugang in die Tiefgarage, die durch ein Rolltor verschlossen war und begannen umgehend die Brandbekämpfung mit zwei Atemschutztrupps und zwei Strahlrohren. Ein weiterer Trupp sicherte im Wohnhaus die Tür zu den Wohnungen, so der Einsatzleiter.
Zu diesem Zeitpunkt wird die Feuerwehr durch den Rettungsdienst und den DRK-Ortsverein Nagold/Wildberg unterstützt. Diese übernehmen die Betreuung der 25 Bewohner im benachbarten Bürgerhaus.
22 Atemschutztrupps im Einsatz
Die eingesetzten Kräfte im Innenangriff konnten aufgrund der sehr hohen Temperaturen von mehreren hundert Grad nur Schritt für Schritt die Brandbekämpfung durchführen. Es bestand null Sicht für die eingesetzten Wehrleute. Über einen Schachtzugang zur Tiefgarage löschte ein weiterer Atemschutztrupp mit Schaum die brennenden Fahrzeuge von oben. Weitere Trupps brachten Belüftungsgeräte in Stellung um die Sicht zu verbessern. Insgesamt waren 22 Trupps unter Atemschutz im Innenangriff eingesetzt. Gegen 05:30 Uhr war der Brand gelöscht.
Im weiteren Einsatzverlauf wurden alle Wohnungen durch die Feuerwehr aufgesucht um sich einen Überblick der Brand- bzw Rauchschädigungen zu machen und um wichtige persönliche Dinge wie z.B. Medikamente den Bewohnern zu bringen.
Stadtverwaltung organisiert Notunterkünfte
Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der Tatsache, dass sechs Fahrzeuge und ein Motorrad Opfer der Flammen in der Tiefgarage wurden, sind die Wohnungen momentan nicht mehr zu nutzen. Der Oberbürgermister der Stadt Nagold Jürgen Großmann, sowie Bürgermeister Hagen Breitling eilten zur Brandstelle und verschafften sich einen Überblick vor Ort. Viele Bewohner und Familien kamen bei Angehörigen unter, für neun Betroffene organisierte die Stadtverwaltung eine entsprechende Notunterkunft. „Ich bin froh und dankbar, dass bei diesem Großbrand keine Personen zu Schaden gekommen sind und danke den über hundert Einsatzkräfte, die heute Nacht in unserer Stadt noch schlimmeres verhindert haben. Wir haben eine schlagkräftige Feuerwehr in Nagold“, so Großmann abschließend.
Gute Zusammenarbeit unten den Feuerwehren und dem DRK
Gemeinsame Übungen unter den verschiedenen Abteilungen und zum Rettungsdienst sind von großem Vorteil und sorgen für einen reibungslosen Einsatzverlauf bei diesem Großbrand.
„Standardmäßig werden in den Feuerwehren verschiedene Einsatzszenarien geübt, so auch entsprechend Tiefgaragenbrände und dies über allen Abteilungen hinweg. Das Zusammenspiel der verschieden Akteure hat in dieser Nacht sehr gut funktioniert“, so Reiff abschließend.
Die Nachlöscharbeiten und eine entsprechenden Brandsicherung dauerten bis gegen 12:30 Uhr. Der Kreisbrandmeister Dirk Patzelt informierte sich an der Einsatzstelle über die Lage und unterstützte die eingerichtete Führungsgruppe sowie Einsatzleitung. Der Rettungsdienst und der DRK Ortsverein Nagold/Wildberg waren mit insgesamt 12 Sanitätskräften und sechs Fahrzeugen im Einsatz. Sie stellten den Sanitätsschutz sicher, übernahmen die Betreuung der Bewohner und Verpflegung der Einsatzkräfte mit Essen und Getränken.
Die Feuerwehren aus Nagold waren mit sieben Abteilungen im Einsatz. Zwei Abteilungen stellten die Grundsicherung für evtl. weitere Einsätze sicher. Insgesamt waren 16 Einsatzfahrzeuge der Wehren mit knapp 100 Feuerwehrkräften bei diesem Großbrand gefordert. Die Zentrale Schlauchwerkstatt des Landkreises Calw organisierte den Rücktransport der verunreinigten Schläuche. Die Polizei war mit mehreren Beamten vor Ort und die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen
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