Düsseldorf (ots) –
Immer häufiger ist der Milchschaum in den deutschen Kaffeetassen pflanzlich. Der Pro-Kopf-Verbrauch an tierischer Milch in Deutschland hat sich zum zweiten Mal in Folge auf ein Rekordtief von nur noch 46,1 Kilogramm pro Jahr verringert. Das belegte die jüngste Versorgungsbilanz für das Jahr 2022 (https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/230414_Milchbilanz.html), die das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) aus der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im April dieses Jahres veröffentlicht hat. Das entspricht einem Rückgang von 900 Gramm im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig wächst der Markt für Milchalternativen stetig, wenn auch mittlerweile langsamer. Ganz neu dabei: der Kartoffeldrink. Zu den beliebtesten schon etablierten Sorten gehören Mandel-, Soja-, Reis-, Kokos- und Haferdrinks.
Milchimitate im Kaffee: Kann das wirklich schmecken?
Bei ihrem Kaffee gehen die meisten Menschen keinen Kompromiss ein. Kaffee ist Ritual, ist Innehalten und Genuss. Dazu gehört häufig auch die Milch im Kaffee. „Aus meiner Erfahrung lautet eine Grundregel: Kaffees mit hohem Säuregehalt harmonieren weniger gut mit Pflanzendrinks“, erklärt Dimitros Sarakinis, Kaffeeexperte bei Nespresso. „Dunkler Espresso ist beispielsweise weniger säurehaltig als helle bis mittelstark geröstete Kaffees. Geschmacklich kommen Haferdrinks der Kuhmilch sehr nahe, sie sind nur ein wenig süßer und sind mein persönlicher Favorit. Ebenso die Soja-Variante: Ihre nussigen Aromen lassen sich gut mit diversen Kaffees kombinieren.“
Welche Faktoren für guten Milchschaum sorgen
Wer gerne Latte Art zaubert oder Cappuccino mit viel Schaum trinken möchte, sollte auf Milchalternativen achten, die sich gut aufschäumen lassen. Dimitrios Sarakinis erläutert: „Einige Hersteller produzieren mittlerweile extra Barista-Sorten mit mehr Protein. Dadurch lassen sich Sorten wie Mandel mit ihrem höheren Proteingehalt sehr gut schäumen. Generell kann ich sagen, dass die Kombination von Kaffee mit veganen Milchalternativen ein geschmacklich sehr spannendes und vielfältiges Thema ist!“ Der Grund dahinter: Fette und Proteine bilden Strukturen, die die Luftbläschen umschließen. So lassen sich auch Alternativen aus Soja oder Hafer sehr gut aufschäumen. Für Ernährungsbewusste interessant: Sojadrink liefert oft ähnlich viel Eiweiß wie Kuhmilch („Konkurrenz fürs Euter“, Stiftung Warentest 2020). Haselnuss- oder Kokosdrinks eignen sich unter diesem Aspekt weniger. Neben der Milchwahl sollten Schaumliebhaber auch auf die richtige Verarbeitungstemperatur achten. Am besten schäumt es, wenn die Milch direkt aus dem Kühlschrank kommt.
„Good for me, good for we“: Wie es um die Umweltfreundlichkeit bestellt ist
Bei der Entscheidung für eine Milchalternative spielt für viele nicht nur der Geschmack, sondern auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Schaut man sich die Zahlen an (Stiftung Warentest 2020 „Konkurrenz fürs Euter“), zeigt sich: Kuhmilch schlägt mit 2,2 kg CO2-Äquivalenten pro Liter mit Abstand am meisten zu Buche. Der Wasserbedarf von 248 Litern hingegen ist im Mittelfeld. Eine in beiden Aspekten umweltfreundlichere Option ist der Haferdrink. Im Verhältnis zur Kuhmilch verursacht dieser nur ein Drittel der Treibhausgasemissionen (0,6 kg) und weist einen deutlich geringen Wasserverbrauch von 3,4 Liter pro Liter auf. Ebenfalls positiv zu werten: Oft stammt der Hafer aus Europa, manchmal sogar aus Deutschland, was den CO2-Fußabdruck noch weiter reduziert.
Ein weiterer pflanzlicher Milchersatz, vergleichbar mit Haferdrink: der Sojadrink. Übrigens ein verbreiteter Irrglaube: Das für den direkten menschlichen Verzehr angebaute Soja stammt, meist sogar in Bio-Qualität, nicht aus dem globalen Süden, sondern überwiegend aus Europa. Sojadrink verursacht nur 0,9 kg CO2-Äquivalente pro Liter und wartet mit einem noch geringeren Wasserverbrauch von 1,2 Litern auf. Mandel- und Reisdrink liegen etwas abgeschlagen, weil beide aufgrund des hohen Wasserverbrauchs sehr ressourcenintensiv im Anbau sind. Mandeldrink beispielweise benötigt 371 Liter Wasser pro Liter und ist für Emissionen von 0,7 kg CO2-Äquivalenten je Liter verantwortlich. Reisdrink liegt hier nochmal höher mit 0,9 kg CO2-Äquivalenten und ganzen 586 Litern Wasser pro Liter.
Es gilt also auch bei Milchalternativen: Lieber möglichst regional kaufen! Ansonsten steht einem pflanzlichen Kaffeegenuss aber nichts im Wege.
Über Dimitrios Sarakinis
Der Kaffee-Experte bei Nespresso, diplomiert in angewandten Kaffeewissenschaften, trägt seit zehn Jahren das Nespresso Kaffeewissen in die Welt und entwickelt eigene Kaffee-Kreationen. Inspiration sammelt er auch auf Reisen zu den Kaffeefarmer:innen in Costa Rica und Brasilien.
Über Nestlé Nespresso SA
Nestlé Nespresso SA ist weltweiter Pionier und Referenz im Bereich des portionierten Spitzenkaffees. Im Rahmen des AAA Sustainable QualityTM Programs arbeitet das Unternehmen mit über 140.000 Kaffeebauern in 18 Ländern zusammen, um nachhaltige Praktiken in den Betrieben und den umliegenden Landschaften einzuführen. Das Programm wurde 2003 in Zusammenarbeit mit der Rainforest Alliance gegründet und hilft, die Erträge und die Qualität der Ernten zu erhöhen und so eine nachhaltige Versorgung mit hochwertigem Kaffee sicherzustellen und den Lebensstandard der Kaffeebauern und ihrer Gemeinschaften zu verbessern.
Im Jahr 2022 hat Nespresso die B CorpTM-Zertifizierung erhalten und schließt sich damit einer internationalen Bewegung von über 6.500 zweckorientierten Unternehmen an, die die hohen Standards von B Corp für soziale und ökologische Verantwortung und Transparenz erfüllen.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Vevey, Schweiz, ist in 74 Ländern tätig und beschäftigt über 13.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2022 umfasste das weltweite Netzwerk 791 exklusive Boutiquen. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Unternehmenswebseite von Nestlé Nespresso unter https://www.nestle-nespresso.com/
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Dimitrios Sarakinis, Coffee Expert, Marketing and Consumer Communication
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