Stuttgart (ots) –
„Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) wird die Lehrveranstaltungen des Studiengangs Cultural Heritage und Kulturgüterschutz der Universität Heidelberg aktiv begleiten. Nicht nur im Rahmen des Kulturgüterschutzes haben Archäologie und Forensik das gemeinsame Ziel, aus Spureninterpretationen und Fein-Analysen konkrete Rückschlüsse auf menschliche Verhaltensweisen zu ziehen und vergangene Ereignisse zu rekonstruieren. Dazu benutzen beide Disziplinen im Grunde dieselben Methoden, haben vergleichbares technisches Equipment und nutzen gemeinsame Verfahren im Bereich der Spurensuche und Spurensicherung. Deshalb werden künftig Universität Heidelberg und das LKA BW mit gemeinsamen und interdisziplinären Vorträgen, Kursen und wissenschaftlichen Veranstaltungen sehr gut voneinander profitieren. Zudem erhalten Studierende der Universität Heidelberg die Möglichkeit, auch die Ermittlungsarbeit unseres Landeskriminalamtes im Bereich der Kunst- und Kulturgüterkriminalität noch intensiver kennenzulernen. Es ist der klassische Fall einer Win-Win-Situation“, so LKA-Präsident Andreas Stenger.
Aufgrund der Pandemie verzögerte sich der offizielle Kick-Off des Studiengangs Cultural Heritage und Kulturgüterschutz immer wieder. Am 21. Oktober 2022 ist es endlich soweit: Professor Dr. Diamantis Panagiotopoulos, der stellvertretende Geschäftsführende Direktor des HCCH vom Institut für Klassische Archäologie der Universität Heidelberg, und Andreas Stenger, Präsident des LKA BW halten einen Dialogvortrag. Anschließend tauschen sie sich mit Studierenden, Mitarbeitenden und Kooperationspartnern zu den Themenfeldern Archäologie, Forensik, Kunstkriminalität und Kulturgüterschutz aus. Den feierlichen Abschluss der Veranstaltung bildet die Unterzeichnung einer gemeinsamen Kooperationsvereinbarung. Unterzeichnet haben Professor Dr. Christian Witschel, Geschäftsführender Direktor des HCCH, Professor Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg, und LKA-Präsident Andreas Stenger. Das Heidelberg Zentrum Kulturelles Erbe – Heidelberg Center for Cultural Heritage, kurz HCCH und das LKA BW werden insbesondere bei der Bearbeitung der Kulturgutkriminalität Synergien erzeugen.
Hintergrundinformation:
Das LKA BW ist die zentrale Dienststelle für besondere Aufgaben bei der Kriminalitätsbekämpfung in Baden-Württemberg. Es ermittelt unter anderem bei politisch motivierten Straftaten, Organisierter Kriminalität, Wirtschafts- und Umweltkriminalität sowie in Fällen der Kunst- und Kulturgüterkriminalität. Als Zentralstelle sorgt das LKA BW für landesweit einheitliche Standards bei der Kriminalitätsbekämpfung, so auch im Bereich Kunst- und Kulturgüterkriminalität. Kunst- und Kulturgutkriminalität umfasst Eigentums- und Vermögensdelikte, wenn beispielsweise Gemälde, Skulpturen gestohlen oder gefälscht werden und archäologische Gegenstände und andere Kulturgüter illegal in Verkehr gebracht werden oder sich Verdachtsmomente für den illegalen Handel mit Kulturgütern aller Art ergeben und Verstöße gegen die Rechtsnormen des Kulturgutschutzgesetzes festzustellen sind. Die Zentrale Ansprechstelle für den Bereich Kunstkriminalität in Baden-Württemberg ist die Inspektion 310 beim LKA BW. Der Aufgabenbereich umfasst neben der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren auch die weltweite Fahndung nach Kunstgegenständen und Kulturgütern.
Das Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Heidelberg. Aufgaben des HCCH sind die Bündelung und der langfristige Ausbau interner und externer Kompetenzen und Aktivitäten in der Grundlagenforschung an kulturellen Hinterlassenschaften vergangener und gegenwärtiger Gesellschaften. Zudem geht es um die Anwendung von Ergebnissen disziplinärer und interdisziplinärer Grundlagenforschung auf die Analyse, Dokumentation, Erschließung, Pflege, museale Präsentation und lebendige Vergegenwärtigung dieses kulturellen Erbes.
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