Mit großen Erwartungen geht die deutsche Fußballnationalmannschaft in die nächste WM. Schließlich möchte man nach dem historischen Aus in der Vorrunde des letzten Turnieres wieder aufzeigen, dass man mit den Größen des globalen Fußballs mithalten kann und will die Top Favoriten bei der WM 2022 schlagen. Wir sehen uns heute die Chancen Deutschlands in Katar genauer an.
Gruppenphase
Während man bei der Auslosung 2018 noch in Topf 1 war und in der Weltrangliste den ersten Platz besetzte, sackte man bis zur Auslosung der Vorrundengruppen für das anstehende Turnier auf den zwölften Platz im FIFA-Ranking ab, wodurch man in Topf zwei rutschte. Deutschland wurden mit Spanien, Japan und Costa Rica eine schwierige, aber machbare Gruppe zugelost.
Mit der Begegnung gegen Japan eröffnet die DFB-Auswahl Gruppe E. Die Japaner sind eine eingespielte Truppe, schließlich ist ihr Trainer Hajime Moriyasu seit vier Jahren im Amt und hat schon mehrere Wettbewerbe mit den Samurai Blue, wie die Nationalmannschaft ebenfalls bezeichnet wird, bestritten. In der Weltrangliste ist Japan 24., was hinter dem Iran die zweithöchste Platzierung eines asiatischen Landes darstellt. Mit Spielern, die auf europäischem Spitzenniveau performen, beispielsweise Takehiro Tomiyasu oder Takumi Minamino, stellen die Japaner eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar, die die deutschen Spieler vor Probleme stellen und für eine Überraschung sorgen will. Trotz alledem ist Deutschland der klare Favorit.
Das Match gegen Spanien ist das zweite und schwerste Spiel für die Truppe von Hansi Flick. Die Furia Roja entwickelte sich seit dem Beginn der Amtszeit von Luis Enrique zu einer der stärksten Fußballländer Europas. Obwohl man unter ihm noch keinen Titel holen konnte, erreichte man dennoch das EM-Halbfinale sowie das Nations League-Finale 2021. Die Qualität der Spieler, die das iberische Land hervorbringt, ist auf Weltklasseniveau, so gewannen mit Pedri und Gavi zuletzt zwei Spanier die Kopa-Trophy für den weltbesten U21-Kicker. Die beiden Barcelona-Kicker passen perfekt in eine Furia Roja, die, obwohl man nicht mehr das klassische „Tiki-Taka“ spielt, noch immer sehr ballbesitzorientierten Fußball spielt. Für Deutschland wird Spanien die schwerste Aufgabe und der größte Konkurrent im Kampf um Gruppenplatz eins.
Zum Abschluss trifft man auf Costa Rica. Das mittelamerikanische Land nimmt mittlerweile zum sechsten Mal an einer Endrunde teil und konnte in der Vergangenheit schon für Überraschungen sorgen. So zum Beispiel als man 2014 die Gruppe mit England, Italien und Uruguay gewann. Man qualifizierte sich über das interkontinentale Play-Off gegen Neuseeland und für das kleine Land werden das trotz der Underdog-Rolle Spiele, die die Fans genießen werden. Deutschland sollte hier einen klaren Sieg einfahren.
Achtelfinale
Sollte sich die DFB-Elf den ersten Platz in der Gruppe E sichern, so trifft man auf den Zweitplatzierten der Gruppe F, welche aus Belgien, Kroatien, Marokko und Kanada besteht. Wird man selbst Zweiter, spielt man gegen den Ersten eben jener Gruppe, in welcher die „goldene Generation“ der Belgier als Favoriten auf den Gruppensieg gilt. Gleichwohl wird aber auch der amtierende Vize-Weltmeister Kroatien mit viel Leidenschaft auftreten und alles daransetzen, sich den Gruppensieg zu holen. Kanada indes ist nach 1986 das zweite Mal bei einer WM dabei und wird mit jungen Spielern wie Alphonso Davies oder Jonathan David auf den zweiten Platz spielen. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich die „Canucks“, wie die Kanadier auch genannt werden, ebenso wie Marokko, wahrscheinlich nicht durchsetzen werden. Alles andere als ein Achtelfinale gegen Kroatien oder Belgien wäre eine Überraschung.
Viertelfinale
Übersteht man das Achtelfinale, so warten im Viertelfinale schon größere Brocken auf die deutsche Nationalmannschaft. Hier kommen auch die Sieger und Zweitplatzierten der Gruppen G und H ins Spiel. Während erstere aus Brasilien, Serbien, Schweiz und Kamerun besteht, treffen in letzterer Portugal, Ghana, Uruguay und Südkorea aufeinander. Wie in jeder Gruppe spielt der Erste der einen gegen den Zweiten der anderen und vice versa.
So ist es für die DFB-Elf möglich, auf Portugal zu treffen, wenn man selbst nicht den Gruppensieg holt, sich aber dennoch für die K.-O.-Phase qualifiziert. Gegen die „Navegadores“ hat man das letzte Mal vor 22 Jahren bei der EM 2000 verloren. Brasilien könnte lauern, sofern man Deutschland Gruppe E gewinnt. Diese Partie ist ein absoluter Kracher und seit dem 7:1, bei dem Hansi Flick als Jogi Löws Co-Trainer dabei war, haben die Brasilianer noch eine Rechnung offen, die sie begleichen wollen.
Es sind auch Duelle mit beispielsweise Uruguay oder der Schweiz denkbar, dazu müssten diese Länder jedoch im Achtelfinale gegen Portugal oder Brasilien ein halbes Wunder vollbringen.
Halbfinale
Im Semifinale kommen auch die verbleibenden Gruppensieger und -zweiten ins Spiel. Dort warten nur die besten Nationen , so zum Beispiel könnte es eine Neuauflage des WM-Finales von 2014 gegen Argentinien geben, aber man könnte auch den Titelverteidiger Frankreich eliminieren oder die Engländer erneut im Elfmeterschießen ausschalten. Sehr schwierige, aber machbare Aufgaben für die Mannschaft von Hansi Flick.